Montag, März 08, 2010

Die Shuffle-Jugend

Fred postete neulich eine Homage an die Random-Funktion. Ein Thema welches mich auch schon seit längerem beschäftigt. Allerdings bin ich nicht zu einem ganz so positiven Eindruck gekommen.

Sein Pro-Argument: Auf einmal kommen Lieder, die man seit Jahren nicht mehr gehört hat, oder von denen man gar nicht wusste, dass man sie hat.

Da frage ich mich: Wie viele Lieder von denen man garnicht weiss, dass man sie hat, werden vermutlich auf seinem MP3 Player drauf sein? Hat man diese draufgepackt, ohne sie vorher zu bewerten? Wie viele Lieder sind dann erst drauf, von denen man nicht weiss, dass man sie hat, die vielleicht höchstens so mittelmäßig sind.

Sprich, die möglichkeit seine gesamte Sammlung mitzuschleppen kann natürlich auch dazu führen, dass man mit einer Menge Quatsch konfrontiert wird. Dass man sich im Vorfeld weniger gedanken darum macht, welche Lieder man wirklich hören will. Man kann sie ja eh alle dabei haben. Vieleicht ist ja doch ein Schmankerl dabei, das man verpassen könnte.

Das war auch mit ein Grund, warum ich damals auf Platten als Hauptmedium umgestiegen bin. Ich war es irgendwie leid, ständig schlechte bis mittelmäßige, zu oft gehörte Lieder im WinAmp wegzuskippen. Natürlich hätte ich auch mit MP3 selektiver hören können. Zum Beispiel nicht immer die gesamte Sammlung reinladen. Aber die künstliche Verknappung von Musikverfügbarkeit ist eben doch was anderes. Jede Platte kostet erstmal Geld. Deshalb muss man hier schon vorm Kauf überlegen welche Platte man in seiner Sammlung haben will.

Noch ein Beispiel: Parties. Ehrlichgesagt, habe ich keine Parties in der Vor-MP3 Zeit besucht. Aber selbst als es MP3s gab musste man diese auf CDs brennen um sie auf eine Party mitzubringen. Als Audio CD hatte man hier 90 Minuten pro CD zur verfügung. Aber auch auf MP3 CDs war der Platz limitierter als Heute. Man hat also vor der Party schon Zeit inverstiert um einen coole Auswahl zusammenzustelle. Weniger spektakuläre Lieder hat man ehr weggelassen um Platz zu sparen. Bei mehreren CDs wurden nach Musikrichtungen gruppiert. Heute gibt es Youtube und Konsorten. Jedes Lied ist (außer eine Plattenfirma spinnt) verfügbar. Jeder kann zu jeder Zeit Lieder in die Party einbringen, ohne sich Gedanken drüber zu machen, ob das jetzt gerade passt, oder vielleicht eigentlich auch ein total partyuntaugliches Lied ist.

Diese Entwicklugen haben sicherlich alle auch Vorteile und die Shuffle-Jugen hat sicherlich keinen schlechteren Musikgeschmack als Früher. Es ist eben erstmal nur anders(?)

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