Mittwoch, April 27, 2011

Oh Dieser Sound - Vorbestellen

Die am 6. Mai erscheinende Superpunk-Tributeplatte "Oh dieser Sound - Stars spielen Superpunk" kann hier vorbestellt werden. Sie wird so verschickt, dass man sie spätestens am Release-Tag in den Händen hält.

Update 11.05.2011:

Irgendwann konnte man auch irgendwo mal in zwei oder
Hier kann man auch in drei Stücke reinhören. Vergessen wo.

Für diesen Eintrag bekomme ich von niemanden irgendwas. Ich finde man muss das Projekt unterstützen, denn es ist gut.

Montag, April 25, 2011

The Beastie Boys - Fight For Your Right - Revisited



Kurz nach der Premiere des Films im ganzen Internet. Die Beastie Boys aus der Zukunft vordern sich Selbst zu einem "Super Fresh Old School Throw Down Dance Contest From The Future" raus. Und vieles vieles mehr.

Neues Beastie Boys Album erscheint am 29.04.2011.

Trailer bzw erstes Video zu Make Some Noise: hier.
Erster Trailer: hier

(via Nerdcore und dem Rest vom Internet)

Donnerstag, April 21, 2011

Lester Bangs' Basement


Bild: Frank Gossner (Voodoofunk.com) gräbt nach Scheiben in Nigeria

Neulich einen Artikel über Lester Bangs' Basement gelesen [1]. Das ist ein Traum des Herr Lester Bangs nach einem Keller, mit jedem Album, das jemals erschienen ist. Da das Internet auf dem besten Weg ist, so etwas zu werden, werden die Konsequenzen davon besprochen:
Rare Musik wird es in Zukunft nicht mehr geben, da alles einen Mausklick entfernt liegt. Jetzt schon können man sich einstmalig rare Stücke einfach runterladen. Vorrangig von Piraten-Seiten. Zwar steht am Ende, dass er die Entwicklung nicht als schlecht sieht, ein gewisser nostalgischer Unterton ist aber natürlich zu erkennen.

Ich glaube aber, dass seine Definition von Rare nicht ganz stimmt. Die Sachen, die er nennt, sind nämlich allesamt Sachen, die eine große Fanbasis haben. Zwar gab es von vielen Stones-, Beatles- und Bob Dylan-Sachen keine offiziellen Veröffentlichungen. Aber die genannten Künstler sind ja schon im Blickpunkt des Interesses.

Rare Musik definiert sich für mich ehr darüber, dass sie eben in Vergessenheit geraten ist. Weil sie eben zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keiner hören wollte. Sprich, was bringt mir Lester Bangs' Basement, wenn ich nicht weiß was in ihm drin ist. Klar, zu dem Zeitpunkt, an dem das Stück an popkultureller Relevanz gewinnt, ist das Stück schnell im Internet verfügbar.

Das passierte ähnlich aber schon immer. Nach Bachs Tod gerieten seine Werke jahrzehntelang in Vergessenheit und wurden kaum noch öffentlich aufgeführt.[2] Die Northern Soul und Rare Groove Szene[3] gräbt ständig alten Kram aus. Sobald die Plattenfirmen von einem neuen Trendstück mitbekommen, werden Re-Issues veröffentlicht. Auch hier ist klar, dass die Piratennetzwerke das natürlich früher machen, weil sie kein wirtschaftliches Interesse haben. Northern Soul DJs haben eine Zeit lang sogar Plattenlabels überklebt, damit sie länger als einziger ihre raren Scheiben spielen konnten. Im Artikel werden auch Sachen erwähnt, die es zwar nicht als CD gibt, aber im iTunes Store. Aber wenn es iTunes nicht gäbe, würden die Sachen, meiner Meinung nach, natürlich traditionell veröffentlicht.

Fazit: Rare Sachen wird es immer geben und im Internet werden sich sicherlich auch dusty corners etablieren. Orte, die einfach keinen interessieren, bis sie eben von einer Szene entdeckt werden. Wenn diese Orte dann entdeckt sind, wird das wiederentdecken natürlich extrem beschleunigt. Die Wissensbasis alleine langt nicht. Das kulturelle Gedächtnis lebt davon, dass sich die Leute gegenseitig an die Sachen erinnern.

Zitate, Quellen und Links:
[1] What it means to have all music instantly available.
[2] Wikipedia: Johann Sebastian Bach
[3] Wikipedia: Rare Groove und Northern Soul

(via Boing Boing)

Montag, April 18, 2011

Art cannot be criticized

Neulich in den Kommentaren stand: Wobei ich auch oft Musik höre, bei der ich mir denke: Das gabs genau so schon tausend mal, und das auch noch besser. [Hugensius]

Eigentlich ein Wiederspruch, denn:

Samstag, April 16, 2011

YouTube Copyright School



Youtube und die Happy Tree Friends erklären was man alles auf Youtube machen darf und vor allem was nicht. Wenn ich mir das anschaue, denke ich nur: "Das kann so alles nicht Richtig sein". Besonders "Original Conent is what makes YouTube interesting":

Bild: Honest Logos by Victor Herz


(via Nerdcore)

Montag, April 11, 2011

Motivation

Nachdem ich jetzt schon ein paar Einträge über Wahrnehmung von Musik geschrieben habe, ein paar Worte zur Motivation. In letzter Zeit höre ich vermehrt Kommentare wie: „Die Qualität der Musik wird schlechter.“ Begründung: „Es liegt daran, dass Musik nicht mehr von Künstlern sondern von Produzenten gemacht wird.“ Oder: „Es müsste mal wieder was richtig Neues kommen. Es ist ja alles irgendwie immer das Selbe.“
Beide Aussagen zielen tendenziell in die Selbe Richtung. Die Musik wird immer stärker durchproduziert, dadurch entsteht der Wunsch nach etwas Neuem. Das mag bis zu einem gewissen Grad stimmen, allerdings liegt der Knackpunkt in der Formulierung „Die Musik“. Meiner Meinung nach gilt die Aussage nämlich nur für „Die Musik, die man hört. Die Musik, mit der man täglich konfrontiert wird.“ Meine Theorie lautet: Die durchschnittliche Qualität der Musik bleibt immer gleich, es ändert sich nur die Art wie man sie wahrnimmt.
Irgendwann hat man sich mal für eine Musikrichtung entschieden, ist mit ihr Groß geworden. Man hat sich Rituale angeeignet die zu ihr passen. Die Quellen mit denen man sich über Neuigkeiten in der Musikwelt informiert bleiben dabei jedoch die gleichen. Man geht in gewisse Clubs, weil die andern mit so genannten Kindern überlaufen sind. Man ließt, zum Beispiel die Visions, die Intro oder die Plattenempfehlungen vom Spiegel. Und auch in Sachen Web 2.0 wird man sich Quellen suchen, die nicht all zu stark von seinem momentanen Geschmack abweichen. All diese Quellen werden aber von Leuten gemacht die in einer ähnlichen Situation sind, wie man Selbst und einen deshalb auch immer Ähnliches liefern.
Sprich: Es ist nur eine Empfindung, dass alles durchproduziert ist. Die Suche nach etwas Neuem, noch nicht da gewesen, ist vermutlich ehr ein Festhalten an „seiner“ Musik, an dem Vertrauten, ein Unvermögen sich dem Neuen zu öffnen.
In der Arte Doku zu House hat Dimitri from Paris am Ende ein Beispiel: Die Baguette-Qualität in Frankreich hat irgendwann mal rapide abgenommen. Die Leute wollten es nicht mehr. Da haben die Bäcker sich hingesetzt und einfach wieder besseres Brot gemacht. Er hofft, dass in der Musik bald ähnliches passieren wird.
Das mit dem Baguette mag so passiert sein und die Analogie stimmt soweit mit meiner „for every action, there’s a reaction“ Theorie überein, die ich mal kurz angerissen hatte. Ich würde das Beispiel bezogen auf die Musikwelt jedoch folgendermaßen anpassen: Zwar ist die Baguette-Qualität tatsächlich schlechter geworden. Hinzu kommt, dass die Leute irgendwann auch kein Baguette mehr sehen konnten. Sie gehen aber weiterhin zum Bäcker ihres Vertrauens. Was sie aber nicht realisiert haben ist, dass es mittlerweile auch andere, neue Brotsorten gab, welches sie aber nicht kannten und die sie deshalb ablehnten.
Related:
  1. Life is a Remix - Heute: Klassik
  2. Das Erklärt einiges - Beobachtungen zu sogenannten Remix-Kultur.
  3. In the beginning there was Jack
  4. In the Beginning there was Jack - Part 2

Montag, April 04, 2011

Life is a Remix - Heute: Klassik

Am Wochenende waren wir im Sinfoniekonzert. Im Programmheft stand zu Brahms:
Brahms Musik ist durch feste, klare Formen charakterisiert, die oft klassischen Mustern folgen – und dies zu einer Zeit, als viele Komponisten sich von strengen formalen Strukturen lösten, die sie als einengend empfanden.
Schon in einem früheren Konzert ist mir eine ähnliche Passage im Heft aufgefallen, die ich aber leider nicht mehr vorliegen habe. Dort war von den Einflüssen von Ungarischen Tänzen auf Tschaikowskis Werke die Rede. Das ganze passt ja ganz gut zur Everything is a Remix Theorie, mit der ich mich ja gerade beschäftige. Diese besagt, dass alles Neue, Kreative ein Produkt aus altem ist.
In der Pause dann kamen wir auch auf das Thema und die Aussage: Bach war so Innovativ und hat Sachen gemacht, die Teilweise erst 200 Jahre später offiziell erfunden wurden. Das mag jetzt vielleicht auf den ersten Blick als Gegenargument gelten, jedoch hat auch Bach auf dem Alten aufgesetzt. Wie gesagt, ich bin kein Musikwissenschaftler, und erst Recht kein Klassikfachmann und ich hoffe, dass ich mich hier nicht zu weit aus dem Fenster lehne. Es folgen Zitate einer kurzen Bach-Wikipedia-Recherche.
Von Jugend auf studierte Bach die Werke unterschiedlichster Komponisten und lernte aus ihnen durch Hören, Lesen, Abschreiben, Transkribieren, Bearbeiten und Nachahmen der Musik sowie durch die Übernahme von kompositorischen Mitteln, Formen und Gattungen. […] In Bachs vielfältigem Werk treffen sich Einflüsse aus der Musik Mittel-, Nord- und Süddeutschlands bzw. Österreichs sowie Frankreichs und Italiens, wobei sich die regionalen Traditionen gegenseitig beeinflusst haben. [1]
Mit Ausnahme der Oper komponierte Bach Werke in allen zu seiner Zeit verbreiteten musikalischen Gattungen. [2]
So weit die Grobübersicht.
Der Text basiert auf dem 26. und 27. Kapitel des Matthäus-Evangeliums in der Übersetzung Martin Luthers sowie auf Dichtungen von Christian Friedrich Henrici (genannt Picander) und Barthold Heinrich Brockes, dazu kommen die Passionschoräle. [3]
Die Texte der Arien sowie der Chöre in den Sätzen 1, 22 und 39 entstammen weder der Bibel noch überlieferten Kirchenliedern. Ihr Verfasser ist unbekannt und die Bach-Forschung geht davon aus, dass diese frei hinzugedichteten Texte nicht von einem einzigen Librettisten stammen. Insbesondere gibt es keine gesicherten Hinweise darauf, dass Bach selbst ihr Autor wäre. [4]
Gut, das waren jetzt Hauptsächlich Texte. Aber immerhin, die Bibel als starke Inspirations- und Textquelle.
Für die äußere Form der Nummern 1, 2 und 3 diente Bach eine Missa brevis (Kyrie und Gloria in g-Moll) von Johann Hugo von Wilderer (1670-1724) als Vorlage, von der er sich eine Abschrift, wahrscheinlich 1731 in Dresden, angefertigt hatte. [5]
Sein Verfahren der Choralbearbeitung, das auf Vorbilder wie etwa Dietrich Buxtehude zurückgeht, führt zu eher kurzen Einzelsätzen, deren Form durch die Abfolge der Choralzeilen bestimmt wird. [6]
Das nächste ist etwas tricky, da sich Bach hier scheinbar selbst als Vorlage nimmt. Trotzdem ist es in diesem Zusammenhang wichtig: Das Parodieverfahren. Als Parodie wird hier ein Umschreiben vorhandener, weltlicher Werke in ein geistliches Werk verstanden.
Die Musik komponierte Bach nur zum Teil neu. Viele Chöre und Arien entnahm er zuvor entstandenen weltlichen Werken […]Wahrscheinlich hatte Bach bei der Komposition der Vorlagen die künftige Verwendung schon im Blick […] Vorhandene Stücke im Parodieverfahren wieder zu verwenden, war zu Bachs Zeit keine Seltenheit. Dahinter stand die Überzeugung von der Einheit geistlicher und weltlicher Musik. […] Eine wertende Unterscheidung zwischen Original und Bearbeitung war den Komponisten des Barock fremd. In der Sturm-und-Drang-Zeit und der ihr folgenden Romantik wurde das Bild vom künstlerischen Originalgenie herrschend, das in unvermittelter Inspiration das Einmalig-Große schafft. Noch nach der Mitte des 20. Jahrhunderts empfanden führende Musiker die nicht-originäre Entstehungsweise des Weihnachts-Oratoriums als peinlich. [7]
In Everthing is a Remix gibt es noch den Teil: From the sampler to the sampled. Das ganze gibt es auch bei Bach. Zum Beispiel bei der Kunst der Fuge. Das wird jetzt etwas lang, deshalb muss man hier selbst in der Wikipedia nachlesen: Die Kunst der Fuge - Kompositorische_Adaptionen
So damit möchte ich Schließen. Nur um das klarzustellen, es geht mir nicht darum irgendwelche Werke oder die Kreativität von Komponisten zu mindern. Im Gegenteil, die Aussage ist, für einen kreativen Prozess muss man das Vorhandene studieren, imitieren und dadurch erweitern.
Related:

Freitag, April 01, 2011

Talent borrows, Genius steals

Austin Kleon hat eine Paar Weisheiten darüber aufgeschrieben, wie man ein guter Künstler wird:
HOW TO STEAL LIKE AN ARTIST (AND 9 OTHER THINGS NOBODY TOLD ME)
Der Beitrag selbst hat zwar erstmal nichts mit Musik zu tun. Was er dort schreibt, lässt sich aber natürlich auch auf Musik anwenden.

Die wichtigste Aussage: Jede neue Erfindung ist eine Erweiterung von etwas alten. Oder anders: Man kann das Rad nicht immer neu erfinden. Oder noch besser: Das Rad ist auch nicht vom Himmel gefallen.

Die anderen Tipps die er hat, sind auch sehr schön. Fake it 'till you make it. Heisst so viel wie: Wenn du ein Künstler sein willst, sei ein Künstler.

(via Drawn! The Illustration and Cartooning Blog)

Related: